1957 haben Ludwig und Therese Stöttner, die Großeltern von Peter, dieses Haus mit sehr viel Engagement und Schweiß aus bescheidenen finanziellen Mitteln als einstöckiges Einfamilienhaus gebaut. Der Keller wurde aufgrund der angrenzenden Traun nicht so tief gegraben, da das ganze Siedlungsgebiet zu diesem Zeitpunkt erst erschlossen wurde und niemand so genau wusste, ob sich bei einem Hochwasser der Fluss womöglich bis zum Haus ausbreitet. Der Plan der Großeltern war es immer, irgendwann ein Obergeschoß aufzubauen und zu vermieten. Leider kam es nie dazu, da Ludwig Stöttner bereits 1970 verstarb.
Peters Oma wurde 96 Jahre alt und bis zu Ihrem 89. Lebensjahr kümmerte sie sich alleine um das Haus und einen großen Teil des Gartens. Es gab damals nur die große Wiese mit Fichten und Beerensträuchern umzäunt von der Fichtenhecke und einem Jägerzaun an der Haustüre.
2002 beschlossen wir nach Traunstein zu ziehen und hier eine Wohnung im 1. Stock zu schaffen. Am 24. März 2003 begannen die Abbruch- und Aufbauarbeiten durch ein Zimmerei-Familienunternehmen aus der Region. Die Wände und Dachelemente wurden schon in der Betriebshalle vorgefertigt, und so konnten wir bereits im Juli 2003 einziehen. Auch Peters Tonstudio entstand zu dieser Zeit.
Unsere Oma, die bis zuletzt im Erdgeschoß gewohnt hat, ist 2010 gestorben. Danach stellte sich die Frage, wie wir die Räume in Zukunft nutzen werden. Wir beschlossen, das gesamte Erdgeschoß nach einer Generalsanierung inkl. neuer Fenster und Vollwärmeschutz in zwei Ferien-Apartments aufzuteilen und zu vermieten.
Wie Peters Großeltern haben auch wir fast alle Handwerker-Arbeiten selbst gemacht - an ein intensives Jahr Planung und Handwerk bis hin zur Ausstattung erinnern wir uns noch immer gerne. Viele Geschichten wurden damals auf der Baustelle geschrieben. Sie erzählen unter anderem vom Tür-Durchbruch, den Ernestine alleine gemacht hat, während Peter auf Tour war oder von den Badfliesen, die tagstüber der Fliesenleger nicht genau genug gelegt hat und die wir, nachdem er weg war, wieder abgenommen und letztendlich selbst verlegt haben.
Auch die Ausstattung haben wir uns nicht leicht gemacht. Viele Stunden haben wir in Möbelhäusern und im Internet verbracht. Wir haben versucht, Design und Funktionalität zu verbinden und am Ende immer den Maßstab “würden wir selbst gerne hier wohnen” als oberste Priorität gesehen.
Im Juni 2012 waren beide Apartments fertig und wir gingen ganz gespannt in die Bewerbungsphase (Peter gestaltet und realisiert unsere Website bis heute selbst) und hatten sozusagen über Nacht unsere ersten Gäste.
Es war von Anfang an unser Bestreben, uns nicht auf dem einmal Erreichten auszuruhen, sondern immer noch besser zu werden. Es war und ist uns in dem Zusammenhang auch wichtig, beide Wohnungen vom Deutschen Tourismus Verband (DTV) klassifizieren zu lassen um hier eine unabhängige Kontrolle zu etablieren. Für die ersten drei Jahre erhielten wir für jede Wohnung 4 Sterne (auf Basis einer 2 Personen-Belegung), mittlerweile sind Apartment A und Apartment B sogar mit der Höchstwertung von 5 Sternen ausgezeichnet.
Nach längerer Planungsphase starteten wir im Herbst 2014 mit dem Bau unseres Garten-Wellness-Pavillions, den wir mit Sauna, Fitness und Gartenterrasse seit Sommer 2015 gegen eine Nutzungs-Pauschale gerne auch unseren Gästen anbieten.
Im Spätherbst 2021 starteten wir nach langer intensiver Planung mit dem Erdaushub und Kellerbau unseres Bungalows, im Februar 2022 folgte der Aufbau, wieder von unserem Zimmererbetrieb.
Nachdem das Gebäude außen fertig war, bauten wir zum süd-westlichen Nachbarn, dem städtischen Schwimmbad, einen Beton-Zaun und legten im Sommer 2022 den Garten inklusive neuem Gartenteich an, dabei entstand auch ein befestigter Freisitz für unser Apartment B. Den Garagenvorplatz und den Weg zum neuen Bungalow haben wir gepflastert, und damit unseren Gästen im Rollstuhl den Zugang erleichtert.
Uns war sehr wichtig, dass dieses Gebäude ressourcensparend zu betreiben ist, wir haben die Kriterien der Energieeffizienklasse 40plus erreicht. Fußbodenheizung und Warmwasser werden über eine Wärmepumpe gespeist und das Gebäude in Holzständerbauweise ist optimal isoliert. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung speichert die Wärme der ausgeleiteten Luft und gibt sie an die ankommende Frischluft wieder ab.
Für den Innenausbau schlüpften wir (wie schon so oft) auch wieder selbst in unsere Arbeitskleidung um der Kreativität auch hier noch genug Möglichkeiten zu lassen. Das Ergebnis sehen Sie auf der Detailseite des Bungalows unter Apartments.
Geplant sind noch ein neuer Rad- und Skischuppen für unsere aktiven Gäste, unsere Mülltonnen und Wertstoffbehälter brauchen noch ein “Zuhause” und wir möchten den Gästeparkplatz pflastern und vom Garten abtrennen. Langfristig muss auch der Rest unserer Fichtenhecke zur Zufahrtsstraße noch in einen Zaun ausgetauscht werden. Es bleibt also weiterhin spannend rund um’s Haus ...
Nicht nur unsere Gästebücher, sondern auch unsere Erinnerungen sind voll mit den buntesten Geschichten unserer Gäste, und wir freuen uns immer wieder über das Zusammenleben in unserem Haus, über neue Bekanntschaften und Freundschaften, oft mit ganz unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Wir freuen uns immer noch über die damals getroffene Entscheidung, unser Erdgeschoß in Ferien-Apartments umzubauen und zu vermieten und sind gespannt, was die Zukunft für uns und unsere Gäste noch alles bringen wird.
Ernestine & Peter Schmidbauer